Veröffentlicht am 15. Februar 2022
Das Bürgler Fanionteam hat nach einem mässigen Rückrundenstart die Kurve gekriegt und qualifiziert sich im SVRI Cup für das Halbfinale.
Nach dem coronabedingten Saisonunterbruch ging es für die Urner Volleyballer Ende Januar endlich wieder weiter. Die fehlende Spielpraxis nach dem Unterbruch konnte allerdings nicht kaschiert werden und in vier Spielen resultierte einzig gegen Tabellenschlusslicht ein Sieg. Und auch dort musste man sich zuerst nach einem 0:2 Satzrückstand zurückkämpfen, bevor man in der Golden Time doch noch reüssierte.
Die fehlende Spielpraxis konnte man dann am vergangenen Donnerstag, 10. Februar nicht mehr vorhalten. Aufgrund diverser Nachholspiele stand bei den Urnern bereits der vierte Match an – in just einer Woche. Nachdem man durch den schlechten Rückrundenstart den Anschluss an das Spitzenduo Entlebuch und Sursee verloren hatte und vielleicht auch daher in den letzten Spielen nebst den körperlichen Strapazen und Verletzungen mental etwas abgebaut hatte, kam der Cup Viertelfinal gerade recht und sorgte für eine Extraspritze Motivation. Diese schien vor der Partie auch bitter nötig, denn zu Gast war das zweitplatzierte Sursee, welches in der Vorrunde in Bürglen diskussionslos gewinnen konnte – aber der Cup spielt ja bekanntlich nach eigenen Regeln.
Die Urner starteten entschlossen in die Partie und schnürten den favorisierten Gästen von Beginn weg den Schnauf ab. Auch ein Luzerner Time-out beim Spielstand von 4:9 zeigte keine Wirkung und die Bürgler punkteten in der Folge wacker weiter. Als man dann beim Spielstand von 23:14 die Sursee etwas herankommen liess, intervenierte Coach Trutmann umgehend mit einem Time-out (23:17). Der Fluss der Gäste konnte gebrochen werden und Bürglen machte den Sack umgehend zu und sicherte sich den Startsatz klar mit 25:18.
Routinier und Youngster sorgen für Aufholjagd
Im zweiten Satz ging es dann deutlich enger zu und her und die beiden Teams lieferten sich bis zum Stand von 7:7 ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Danach bauten die Urner für einen kurzen Moment etwas ab, was die Gäste direkt ausnutzten und einen vorentscheidenden Vorsprung erspielten (17:10) – hatte man gedacht. Angeführt vom stark servierenden Routinier Valentin Schuler kamen die Bürgler umgehend auf 17:17 heran. Die Teams gingen danach im Gleichschritt auf die Money-time zu, ehe Jan Beltrametti zum Service schritt. Der Urner Youngster erwischte die Luzerner mit druckvollen Services zwischen den Reihen und die Urner kamen nach einer unglaublichen Aufholjagd zum ersten Satzball. Diesen konnten die Gäste noch abwehren, ehe sich Bürglen den Satz mit 25:21 sicherte.
Die Bürgler konnten den guten Drive in den dritten Satz mitnehmen und lagen konstant eine Nasenspitze voraus (3:1; 9:6; 14:9). Sursee bäumte sich ein letztes Mal auf und Coach Trutmann bremste die Luzerner direkt wieder mit einem Time-out aus (14:12). Dies reichte, um die Gäste endgültig zu brechen und die Bürgler setzten zur Kür an. Nach einer entschlossenen Schlussphase sicherten sich die Urner den Satz äusserst klar mit 25:16 und lösten somit das Ticket für den Halbfinal.
Coach Trutmann zeigte sich nach dem Spiel stolz über die geschlossene Teamleistung: «Nach der klaren Meisterschaftsniederlage in der Vorrunde und dem mässigen Ruckrundenstart hat die Mannschaft heute Charakter bewiesen. Unser Saisonziel und der Traum vom Cupsieg lebt somit weiter!» Besonders erfreulich sei auch die Leistung von Youngster Jan Beltrametti. Der 20-jährige rutschte aufgrund der Verletzungen von ihm selbst sowie Ramon Gisler in die Startaufstellung. «Seine Unbeschwertheit und Lockerheit im Angriff sowie die druckvollen Services haben uns heute sehr geholfen.»
Der Weg in den Cupfinal ist für die Bürgler nun weit offen. Im Halbfinal wartet nun erstmals ein tiefer klassiertes Team: VBC Ebikon 2 (4. Liga) oder im allfälligen Seelisberg-Derby der VBC Buochs 2(3. Liga). Das Spiel darf man aber sicher nicht auf die leichte Schulter nehmen, die Teams haben sich ja schliesslich bereits bis in den Halbfinal gespielt und werden ein ernst zu nehmender Gegner sein. Vorerst durften sich die Bürgler aber über den Halbfinaleinzug freuen. Das Sieges-Bier am späten Donnerstagabend in der Stammbeiz Restaurant Schächengrund schmeckte natürlich noch besser, als nach den Trainings. (fz)
Für Bürglen spielten: Patrick Ambauen, Adi Aschwanden (Libero), Jan Beltrametti, Matteo Gisler, Niels Hansen, Kevin Imhof, Julian Schärer, Valentin Schuler, Claudio Wipfli, Marco Wipfli, Fabio Ziegler. Es fehlten Michi Trutmann (Spielertrainer), Ramon Gisler (beide verletzt), Christoph Henny (abwesend).
Bericht: Fabio Ziegler