Veröffentlicht am 05. November 2022
Das Bürgler Fanionteam siegt in den beiden ersten Partien mit 3:1. Wenn auch der Auftritt gegen Aufsteiger Steinen sehr «knorzig» war.
Seit dem Meisterschaftsabschluss und dem verlorenen Cupfinal gegen Volley Emmen-Nord ist bereits ein halbes Jahr vergangen. Die Bürgler haben sich seit der Sommerpause, in welcher viel Beachvolleyball gespielt wurde, intensiv auf die Saison vorbereitet und freuten sich entsprechend auf den ersten Ernstkampf der Saison 2022/2023. Den Feinschliff holten sich die Herren just vor dem Meisterschaftsstart mit einem Trainings-Weekend in Bürglen. Spielertrainer Trutmann war sehr zufrieden, wie beim Trainings-Weekend gearbeitet wurde und forderte sein Team auf, diesen Schwung ins erste Spiel mitzunehmen. Und dieses sollte es gleich in sich haben – das Ur-Schweizer Derby gegen die «Tschiifeler» von Raiffeisen Volleya Obwalden stand auf dem Programm. Die beiden Teams teilten sich im letzten Jahr den dritten Platz in der Tabelle und beide Spiele gingen mindestens über vier Sätze.
Neuer Dampf im Aussenangriff
Besonders gespannt wartete man auch die Einstände der beiden Neuzugänge in den Bürgler Reihen. Mit Fabian Bieri kehrt ein altbekanntes Gesicht aufs Tapet zurück. Der gebürtige Seedorfer spielte bereits zur Juniorenzeit bei den Bürglern und anschliessend als Mittelblocker im Fanionteam und ist nun als Aussenangreifer zurück. Weiter ergänzt wird die Aussenangriffsposition durch das Eigengewächs Andrin Baltermi. Der fünfzehnjährige hat mit zusätzlichen Trainings in der Volley Accademy Innerschweiz grosse Fortschritte gemacht und sich als Leader im Herren-2-Team richtiggehend für Einsätze in der ersten Mannschaft aufgedrängt. Bevor es aber bekanntlich zum Angriff kommt, braucht es gute Annahmen. Und da zeigte sich der Bürgler Annahmeriegel zu Beginn nervös und fehleranfällig. Obwalden konnte nach Services von Florian Durrer bereits früh einen entscheidenden Vorsprung erarbeiten (7:2). Mit der Zeit kamen die Bürgler immer besser in den Rhythmus und wieder sehr nahe heran (15:14). Die Aufholjagd hatte aber Kräfte gekostet und ein kurzer Durchhänger ermöglichte Obwalden wieder etwas Boden gut zu machen (19:14). Diesen Vorsprung liessen sich die Gäste nicht mehr nehmen und sicherten sich den ersten Satz mit 25:19.
In den beiden weiteren Sätzen vermochte Fortuna das Blatt zu wenden. Die Routiniers Valentin Schuler und Michi Trutmann brachten Ruhe in die Annahme, sodass die Urner bei den Folgeaktionen nach und nach mehr Sicherheit gewinnen konnten. Im zweiten Satz konnte man direkt zum Start der Money-Time die Schraube anziehen und sicherte sich diesen mit 25:19. Diesen Schwung konnte man auch gleich in den dritten Satz mitnehmen, in welchem es nie brenzlig wurde für die Urner (25:16).
Nervenkitzel in der Money-Time
Im vierten Satz schienen die beiden Teams dann endgültig eingespielt und sie lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit leichten Vorteilen für Bürglen. Die Schlussphase war dann nichts für schwache Nerven. Beim Stand von 24:23 kamen die Urner zum zweiten Matchball, welchen Top-Scorer Matteo Gisler mit einem satten Schlag auf 5.5 Meter und klar innerhalb des Feldes schmetterte. Die Bürgler Spieler rannten zur Spielfeldmitte und die Obwaldner schauten sich konstatiert an. Zu früh gefreut - den beiden Schiedsrichtern schien leider alles etwas zu schnell gegangen zu sein und sie liessen den Ball zum Entsetzen aller Spieler und Fans wiederholen. In eine Schockstarre versetzt, mussten die Urner in der Folge gar noch zwei Satzbälle abwehren, ehe man das Ganze mit dem dritten Matchball zum 28:26 doch noch besiegelte.
Spielertrainer Michi Trutmann zeigte sich nach dem Spiel zufrieden: «Ich freue mich über die Einstände von Fabian Bieri und Andrin Baltermi. Sie bringen zusätzlichen Dampf ins Team und wir haben auch in den Trainings eine viel höhere Dichte und profitieren voneinander.» Mit einem Zwinkern im Auge liess er auch noch den Fokus für die nächsten Trainings verlauten: «Langsamere Bälle angreifen, damit die Schiedsrichter auch gut sehen, ob der Ball In oder Out ist».
Pflichtsieg gegen den Aufsteiger
Gleich am Samstag danach (29. Oktober) wartete bereits das nächste Derby: das Axen-Derby gegen den Aufsteiger Steinen. Die Urner wussten, dass die Steiner kein einfacher Gegner werden würden und wollten mit einem klaren Spielaufbau das Geschehen kontrollieren. Dies missriet aber in den ersten beiden Sätzen vollkommen. Während die Bürgler in allen Aktionen zu wenig entschlossen wirkten, gruben die erfahrenen Steiner diverse Bälle aus und hielten den Ball jeweils lange im Spiel. So erstaunte es nicht, dass Bürglen den ersten Satz mit 25:27 abtreten musste. Auch im zweiten Satz taten sich die Urner lange schwierig und waren mit dem Rücken zur Wand (18:19). In der Money-Time zeigte man dann endlich schnörkelloses, zielgerichtetes Volleyball und holte sich den Satz doch noch klar mit 25:20. Die Sätze drei und vier waren dann zwar auch nicht das erhoffte Schaulaufen, Bürglen schien aber das Spiel zu kontrollieren und holte sich diese mit 25:20 und 25:18. Damit stehen die Urner mit der maximalen Punktzahl an der Spitze und man darf gespannt sein, was die nächsten Spiele bringen.
Gegen Obwalden spielten: Michi Trutmann (Spielertrainer), Adi Aschwanden, Andrin Baltermi, Jan Beltrametti, Fabian Bieri, Matteo Gisler, Niels Hansen, Christoph Henny, Kevin Imhof, Julian Schärer, Valentin Schuler, Claudio Wipfli, Marco Wipfli, Fabio Ziegler
Gegen Steinen spielten: Michi Trutmann (Spielertrainer), Adi Aschwanden, Andrin Baltermi, Jan Beltrametti, Matteo Gisler, Niels Hansen, Kevin Imhof, Julian Schärer, Fabio Ziegler
Bericht: Fabio Ziegler