Veröffentlicht am 10. Januar 2023
Die Urner müssen sich im Spitzenkampf gegen den Regionalmeister und amtierenden Leader Entlebuch erst im Tie-Break geschlagen geben.
Im letzten Spiel vor Weihnachten kam es in der Bürgler Sporthalle zu einem Knüller zum Jahresabschluss. Zu Gast war der amtierende Leader und aktuelle Regionalmeister Entlebuch, welcher in der Tabelle direkt vor den Urner lag (auch aufgrund einer zusätzlich gespielten Partie). Beide Teams durften sich zu diesem Zeitpunkt noch als ungeschlagen betiteln und es war klar, dass eine der beiden Mannschaften unweigerlich die weisse Weste abtreten werden müsse.
Die Urner waren daher bis in die Fingerspitzen motiviert, dem Favoriten ein Bein zu stellen und starteten stark in die Partie. Die Luzerner wirkten fast etwas überrascht, vom hohen Tempo, das die Urner anschlugen und probierten die Hausherren mit einem Time-out auszubremsen (6:10). Bürglen hielt die Pace in der Folge hoch und pflückte vor allem beim Block den einen oder anderen Ball vom Himmel. Auch beim zweiten Time-out der Gäste lag man weiterhin komfortabel in Führung (18:12). Diesen Vorsprung konnte man in der Money-time sogar noch ausbauen und sicherte sich den Startsatz klar mit 25:16.
Spielertrainer Trutmann warnte seine Herren in der Satzpause, dass in den kommenden Sätzen mit mehr Gegenwehr zu rechnen ist. Diese liess aber auch im zweiten Satz noch auf sich warten und die Urner lagen abermals mit mehreren Nasenlängen vorne und bauten den Vorsprung nach dem Luzerner Time-out (5:10) sogar noch auf sieben Punkte aus. Danach kamen die Entlebucher immer besser in Fahrt. Sie stellten sich einerseits besser auf den Block bei der Aussenangriffs-Position ein und richteten ihren eigenen Annahmeriegel besser auf die Urner Angriffe aus. So kamen sie Punkt für Punkt nähe, ehe sie zum 17:17 zu ausgleichen konnten. Ausgerechnet beim Stand von 20:20 zogen die Urner eine Schwächephase ein und Entlebuch holte sich direkt die letzten fünf Punkte zum 25:20 und glich in Sätzen zum 1:1 aus.
Die Schock zum Satzende schien bei den Bürglern auch im dritten Satz noch tief zu sitzen und Entlebuch konnte sich früh absetzten. Beim Stand von 8:15 aus Bürgler Sicht entschied sich Spielertrainer Trutmann für einen Doppelwechsel. Da die Annahmen aber weiter sehr unkonstant blieben, hatten die neuen einen schweren Stand. Sie konnten zwar hie und da auf sich aufmerksam machen, das ganze Team konnten sie aber noch nicht aus der Schockstarre hieven. Entlebuch holte sich den Satz in der Folge klar mit 25:14.
Nochmals aufgebäumt und Tie-Break erzwungen
Auch im vierten Satz blieben die Vorteile lange bei Entlebuch und beim Stand von 17:12 für die Favoriten dachten wohl einige, dass diese bereits auf die Siegerstrasse eingebogen sind. Die Urner bäumten sich aber nochmals auf. Zuerst schaffte man dank einer starken Service-Serie von Routinier Valentin Schuler denn Anschluss vom 19:13 zum 19:19. Kevin Imhof legte darauf eine ebenso starke 6er-Serie nach und die Urner rissen den Satz zum 25:20 herum und zwangen den Favoriten ins Tie-Break.
Zwei Matchbälle abgewehrt
In diesem starteten die beiden Mannschaften auf Augenhöhe (4:4). Danach konnte sich Entlebuch entscheidend mit 9:4 absetzten. Diese Hypothek war letzten Endes zu gross. Die Urner konnten zwar noch zwei Matchbälle abwehren, ehe sie sich mit 10:15 geschlagen geben mussten.
Spielertrainer Trutmann zeigte sich nach dem Spiel gefasst: «Entlebuch war heute ab der Spielmitte etwas konstanter als wir. Nach den ersten Spielen, welche man allesamt gewonnen hatte, sei dies ein richtiger Gradmesser gewesen und man habe gesehen, dass man gegen den Regionalmeister durchaus gewinnen können. Auch das 3:2 komme nicht von ungefähr. Habe man in den letzten Jahren gegen Entlebuch immer wieder über die volle Distanz gehen müssen. Die Vorrunde ist für die meisten Teams nun abgeschlossen und die Bürgler bleiben weiterhin auf dem zweiten Tabellenplatz, vier Punkte hinter Leader Entlebuch, aber mit einem Spiel weniger. Mit einem Sieg im Nachtragsspiel gegen Schlusslicht Volley Luzern könnten die Urner bis auf einen Punkt zu Entlebuch aufschliessen und es würde in der Rückrunde alles offen bleiben im Kampf um den Leaderthron.
Für Bürglen spielten: Adi Aschwanden, Jan Beltrametti, Andrin Baltermi, Matteo Gisler, Niels Hansen, Christoph Henny, Kevin Imhof, Valentin Schuler, Michi Trutmann (Spielertrainer), Claudio Wipfli, Fabio Ziegler. Es fehlten: Fabian Bieri (krank), Ramon Gisler und Marco Wipfli (beide verletzt).
Bericht: Fabio Ziegler