Veröffentlicht am 06. März 2023
Der Bürgler Motor stockte nach der Fasnachtspause vor allem zu Beginn. Nach dem 1:1 Satzausgleich durch Horw holte man sich dennoch verdient drei Punkte aufs Konto und schliesst mit Leader Entlebuch gleich.
Am vergangenen Samstag stand bereits die letzte grosse Heimrunde der Saison auf dem Programm. Zu Gast war das viertplatzierte Horw, welches man in der Vorrunde diskussionslos vom Platz gefegt hatte. Diesmal schienen die Vorzeichen aber anderst. Die Horwer hatten sich in den vergangenen Partien richtiggehend in einen Spielraus gespielt und sich zum Favoritenschreck gemausert. Sie konnten als erstes Team überhaupt, den Leader Entlebuch in dieser Saison in die Knie zwingen. Und auch das drittplatzierte Obwalden hatte man auswärts klar mit 3:1 bezwungen. Die Bürgler waren also gewarnt, die Luzerner nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, zumal man aufgrund der Fasnacht gerade mal ein «Rehabilitations-Training» in den Beinen (und Armen) hatte. Spielertrainer Michi Trutmann betonte in seiner Matchansprache, dass heute vorallem das Mindset entscheidend sei: «Wir müssen den Körper zu sauberer Technik zwingen. Die fehlenden Trainingseinheiten werden sich hie und da zeigen und es wird Fehler geben. In diesem Situation müssen wir ruhig bleiben und positiv damit umgehen.»
Der Match startete aus Zuschauersicht äusserst Bescheiden. Beide Teams erzielten abwechselnd ihre Punkte und versuchten vor allem den Wiedereinstieg nach der Fasnacht zu finden (8:8). Als erster fasste sich Routinier Valentin Schuler ein Herz. In gewohnt souveränder Manier schritt er zum Service und hievte die Urner mit druckvollen Jump-Floats zur Führung (13:8). Bei einer weiteren guten Serie von Claudio Wipfli hatte man das Side-out Spiel der Horwer gut im Griff, respektive im Block. Eine klare 23:15 Führung und somit Vorentscheidung im Startsatz war die Folge. Die Urner liessen in der Schlussphase nichts mehr anbrennen und holten sich den Startsatz klar mit 25:18.
Im zweiten Satz lief es zu Beginn ähnlich weiter. Nach einer Service-Serie von Zuspieler Fabio hatte man vom 4:6 Rückstand auf einen 9:6 Vorsprung umgestellt. Diesen Mini-Vorsprung schleppten die Urner bis zur Money-time mit (21:18). Und eben dieses schleppen machte den Bürglern schliesslich einen Strich durch die Rechnung. Horw machte in der Schlussphase kaum mehr Fehler und die Urner auf der anderen Seite haderten beim Angriff. Mit mehreren direkten und auch erzwungenen Fehlern schenkte man Horw den Satz (22:25) und somit den Satzausgleich.
Spielertrainer Trutmann probierte seine Mannschaft im dritten Satz mit einem Spielerwechsel auf die Erfolgsspur zurück zu bringen. Dank einer guten Service-Serie von Fabian Bieri vom 3:3 zum 9:3 konnte man die Weichen entsprechend früh richten. Mit diesem Polster im Rücken konnten die Urner unbeschwert aufspielen und den Vorsprung stetig ausbauen. So holte man sich den dritten Satz klar mit 25:15 und die Führung zurück.
Wer dachte, dass der vierte Satz nun zum Selbstläufer werden würde, hatte sich aber geirrt. Es blieb weiterhin sehr harzig und keines der beiden Team schaffte es wirklich zu glänzen. Höhepunkt des vierten Satzes war eindeutig ein Pipe-Angriff des Urner Youngsters Andrin Baltermi. Zwar etwas zu spät wirkend, nahm der Nebenangreifer allen Mut zusammen und setzte einen 3-Meter-Angriff knallhart in die Zuspieler-Ecke der Luzerner und brachte die Halle zwischenzeitlich zum Beben. Gefolgt von einem abermaligen nervenauftreibenden hin und her, in welcher das Spiel auch wieder zu einem Ausgleich hätte kippen können. Spielertrainer Trutmann probierte beim Stand von 20:17 mit einem Zuspielerwechsel nochmals einen Impuls in die Mannschaft zu bringen. Ein riskanter Wechsel, welcher aufging und den Bürgler doch noch den Vollerfolg und drei wichtige Punkte aufs Konto einbrachte.
Mit Leader Entlebuch gleichgezogen
Spielertrainer Trutmann zeigte sich nach dem Spiel erleichtert. «Das war keine einfache Sache nach der Fasnacht. Wir dürfen froh sein, die volle Punktzahl abgeholt zu haben. Alles weitere müssen wir heute an dieser Stelle nicht mehr thematisieren.» Vor den nächsten Spielen habe man nun etwas Zeit, zu trainieren und wieder in den Rhythmus zu kommen. Wie wichtig diese drei Punkte sind, zeigt auch ein Blick auf die Tabelle. Die Urner schliessen mit dem Sieg mit Leader Entlebuch gleich. Die beiden Teams liegen mit 26 Punkten aus zehn Spielen unangefochten an der Tabellenspitze und können vom drittplatzierten Obwalden (12 Spiele, 19 Punkte) nicht mehr eingeholt werden. Die beiden Teams werden somit den Titel Regionalmeister unter sich ausmachen, womöglich gar im allerletzten Spiel der Meisterschaft, beim Direktduell am 26. März in Entlebuch. Vorerst geht es für die Bürgler aber heute, 11. März auswärts in Emmen-Nord weiter. Eine Partie gegen den momentanen Angstgegner, welche man trotz Heimsieg in der laufenden Saison - aber zuletzt auch zwei ärgerlichen Cup-Niederlagen - zuerst gewinnen muss.
Bericht: Fabio Ziegler