Veröffentlicht am 30. Oktober 2019
Der Anfang ist gemacht. Mit einem verdienten 3:0 Auftaktsieg gegen ein erfahrenes und spielstarkes Luzern gelingt den Bürgler Herren I ein Einstand nach Maß in die 2. Liga-Saison.
Nachdem die Herren II am Mittwoch, 23. November die Meisterschaft mit einer fulminanten Schlussphase im Tie-break einäuteten, stand am Samstag die erste grosse Heimrunde in der Sporthalle Bürglen auf dem Programm. Die Herren-I-Mannschaft trafen auf die Luzerner Equipe und ihren ehemaligen Teamkollegen Thomi Gisler. Da es sich um das erste Meisterschaftsspiel seit Ende März handelte, überliess Spielertrainer Michi Trutmann nichts dem Zufall. Bereits 45 Minuten vor dem regulären Aufwärmen trafen sich die Spieler in der Halle, um sich ein gutes Ballgefühl zu holen. Im Fokus stand dabei eine Service-Annahme Übung, da dies bekanntlich immer die ersten Aktionen eines Ballwechsels sind. Im Anschluss beorderte Spielertrainer Michi Trutmann seine Herren in die Garderobe für die Matchansprache. Obwohl man in der vergangenen Saison beide Partien gegen die Luzerner gewinnen konnte, dürfe man die erfahrene Equipe nie unterschätzen und müsse probieren ihr das eigene Tempo aufzuzwingen. «Ich will, dass wir am Block hungrig sind und dadurch in der Verteidigung klare Positionen einnehmen können. Eine solide Verteidigung wird heute ein Grundstein des Erfolgs sein.» Zudem appellierte er an seine Spieler, mutig zu servieren.
Pünktlich um 16:00 Uhr pfiff die 1. Schiedsrichterin Andrea Schmidig-Reichlin die Partie an. Wie man es bei einer ersten Partie erwarten konnte, agierten beide Teams zu Beginn zögerlich. Mit fortwährender Spieldauer drehten beide Teams sichtlich auf. Bürglens Block war zwar im ersten Satz eher löchrig, in der Verteidigung hingegen war man hellwach und bewegte sich gut hinter den Ball. So stand es zur Satzmitte ausgeglichen, mit leichtem Vorteil für Luzern (13:14). Als dann Routinier Valentin Schuler, der für seinen guten Aufschlag bekannt ist, zum zweiten Mal zum Aufschlag kam, legte Bürglen vorentscheidend auf 17:14 vor. Diesen Vorsprung verwalteten die Bürgler geschickt, zumal Kevin Imhof mit guten Mitte-Angriffen mehrfach auf sich aufmerksam machte. Beim Stand von 24:20 probierten die Luzerner die Urner mit einem Time-out zu verunsichern. Dies funktionierte nicht. Die Bürgler behielten die Nerven und nach dem Unterbruch endete der ersten Satz sogleich mit 25:20.
Nach dem Seitenwechsel verpassten es die Urner, den Schwung mitzunehmen. Die zu Beginn hohe Streuung bei den Annahmen erschwerten es sichtlich, ein variantenreiches Spiel aufzuziehen und Luzern konnte mit 2:6 in Führung gehen. Danach entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, wobei die Bürgler stetig Punkte wettmachen und Mitte des Satzes ausgleichen konnten. Bürglen war ab Satzmitte klar die bessere Mannschaft auf dem Feld, weshalb die Gäste beim Stand von 18:16 ein Time-out einsetzten. In der Folge starteten die Bürgler gut in die Money-time und Luzern nutzte auch seine zweite Auszeit, um den Bürgler Lauf zu brechen, was auch gelang. Die beiden Bürgler Satzbälle beim Stand von 24:22 konnten beide abgewehrt werden. Beim dritten Satzball gaben sich die Urner dann keine Blösse mehr und sicherten sich mit dem 26:24 die 2:0 Satzführung.
Nervenkrimi am Schluss
Der dritte Satz gestaltete sich nach drei Wechseln im Bürgler Team als ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Bei den Spielaktionen hat Luzern mehrheitlich die Nase vorne. Allen voran Diagonalangreifer René Hofstetter, welcher eine starke Partie spielte und des Öfteren die Lücke im Block der Bürgler fand. Es ist den zahlreichen Luzernern Service-Fehlern zu verdanken, dass Bürglen in dieser Phase des Spiels stets in Reichweite bleibt. Die Luzerner gingen allerdings mit kleinem Vorsprung in die Money-time, was sich auch in den Bürgler Time-outs wiederspiegelt (18:20, 20:22). Mit Matteo Gisler am Service gelang es zum Satzende endlich Boden gut zu machen und die Luzerner wieder zu überholen. Nach rund 85 Minuten kommen die Bürgler zu ihrem ersten Matchball, den die Gäste noch abzuwehren vermochten. Kurz darauf sind es die Bürgler, die sich ihrerseits einem Satzball gegenübersehen (24:25). Diesen schaffen sie abzuwehren ehe der beste Luzerner an diesem Tag, René Hofstetter, einen bei ihm raren Fehler macht und einen Rückraum-Angriff direkt ins Netz setzt, was wiederum den Urnern den zweiten Matchball eröffnet. Diesen kann die Bürgler Truppe dann zum verdienten 3:0 Heimsieg verwerten.
Spielertrainer Trutmann zeigte sich nach dem Match zufrieden über den Saisonauftakt. «Nach einem engagierten Sommer gibt sind wir verdient als Sieger vom Platz gegangen. Zwar fehlte uns im Block noch ab und zu die Konstanz. Dafür wurden in der Verteidigung grosse Fortschritte gemacht, die uns jetzt die erhofften Früchte bringen.» Auch auf die getätigten Wechsel habe die Mannschaft sehr gut reagiert und sich zu keiner Zeit verunsichern lassen. Am Ende der Partie jubelten die Urner ausgelassen über den siegreichen Saisonauftakt. Schliesslich stand ein blitzsauberer 3:0-Sieg zu Buche. Da durfte natürlich auch ein feines Abendessen beim Co-Sponsor Restaurant Schächengrund sowie ein Sieger-Stiefel Bier zum Anstossen nicht fehlen.
Diesen Samstag, 2. November, treffen die Urner auswärts auf die 1. Liga Absteiger SG Obwalden. In der Vorsaison waren die Bürgler vor allem in Sarnen sehr nahe dran, weshalb ein spannendes Spiel garantiert sein wird.
Bericht: Fabio Ziegler